die cd-ausbeute 2012

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kettcar

zwischen den runden

zwischen den runden

 

 

zwischen den stühlen?

ok, die jungs haben ein problem: nach drei hochklassigen alben, die seit numehr zehn jahren die spitze des deutschsprachigen indierocks definierten, ist die erwartungshaltung der allermeisten fans gegenüber einem neuen album der hamburger wohl kaum zu erfüllen. von diesem standpunkt betrachtet, konnte das nur in die hose gehen. insofern kann und muss man heilfroh sein, dass marcus wiebusch und mitstreiter den überwiegenden teil des albums mit wirklich guten, kettcar-typischen rockern befüllt haben und auch eine der balladen ("zurück aus ohlsdorf") mit ihrem nachdenklich-melancholischen text und ihrer wunderschönen melodie nachhaltige gänsehautstimmung erzeugt.

was die herren bei etlichen arg poppig-schmusigen sounds und insbesondere bei dem unsäglichen disco-beat in der mitte des ansonsten großartigen openers "rettung" geritten hat, wird allerdings wohl ihr geheimnis bleiben. und leider tummeln sich neben bringern wie "r.i.p." und "schrilles buntes hamburg" auch einige arge langweiler auf der platte, die den hörer weder textlich noch musikalisch vom hocker reißen. insbesondere "kommt ein mann in die bar" und "erkenschwick" hätten den probenkeller besser nicht verlassen.

letztlich versöhnen zwei der drei stücke auf der bonus-cd dann doch noch mit dem gesamtwerk: mit "ein zimmer" und vor allem mit dem großartigen "3:26" hätten kettcar das album selbst deutlich veredeln können.

 

 

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