fish
a feast of consequences

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a feast for listeners
auf und ab, meisterstücke und fehltritte und immer wieder die suche nach dem perfekten album – das ist noch eine vergleichsweise harmlose beschreibung von fishs karriere seit seinem weggang von marillion vor mittlerweile 25(!) jahren. kritische geister und böse zungen haben (nicht ganz zu unrecht) behauptet, seine platten hätten das niveau des grandiosen solo-debuts „vigil in a wilderness of mirrors“ nie wieder auch nur ansatzweise erreicht.
fakt ist, dass sich seine stimme, nicht zuletzt auf grund eines mittlerweile erfolgreich entfernten gutartigen geschwulstes an den stimmbändern, im laufe der jahre hörbar verändert hat. das falsett funktioniert nicht mehr, aber die teilweise problematischen versuche, genau das zu kaschieren, hat der bär aus haddington zum glück inzwischen aufgegeben.und das bekommt ihm und seinen hörern gleichermaßen gut. die fishheads-akustiktour vor zwei jahren war eine mutige und letztlich erfolgreiche neuausrichtung und mit seinem neuen album folgt nun der nächste konsequente (sorry für das wortspiel) schritt mit neuem songmaterial.
und damit schafft er das, was ihm in der vergangenheit nicht immer gelang: ein atmosphärisch-grandioser start, ein textlich wie musikalisch überragender konzept-mittelteil und ein gefühlvoller abschluss, wie man ihn seit seligen vigil-zeiten nicht mehr vom meister gehört hat. oder in aller kürze – um mal wieder ein allseits beliebtes kritikerklischee zu bemühen: ein in allen bereichen perfekt gereiftes alterswerk. the „scottish poet“ is back!
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in extremo
kunstraub

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alles nur geklaut?
vor der neuen in extremo stellte sich eigentlich nur eine frage: setzt sich der kreative abwärtstrend, der mit dem letzten album „sterneneisen“ und grenzwertigen bis peinlichen tracks vom schlage „hol die sterne“ erschreckende geschwindigkeit angenommen hatte, nahtlos fort oder schaffen es die jungs um frontschwein „das letzte einhorn“, sich mit überzeugenden songs selbst aus dem drohenden sumpf der belanglosigkeit herauszuziehen?
die antwort muss leider zwiespältig bleiben. mit den ersten beiden stücken starten sie gewohnt – aber auch überzeugend – rockig, um dann leider wieder in alte sinnlosigkeiten zurückzufallen. liedchen wie „lebemann“ oder der titeltrack sind in ihrer uninspirierten langeweile kaum zu unterbieten und auch weiter hinten versteckte highlights wie „feuertaufe“ schaffen es letztlich nicht, die gesamte platte auf ein höheres niveau als seinen vorgänger zu hieven. was bleibt ist die erkenntnis, dass eine der besten deutschsprachigen livebands gefahr läuft, kreativ abzusaufen und man sich melancholisch an zeiten von „sünder ohne zügel“ oder „mein rasend herz“ erinnert – mit dem unbändigen drang, sofort die „merseburger zaubersprüche“ aufzulegen…
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